...oder Ähnliches Setting
etwas verändert
Ryan Fitzpatrick ist ein
chauvinister, altmodischer und oberflächlicher
Macho, wie er im Buche steht. Die Frau hat hübsch, auf ihr Äußeres
bedacht und ein braves Heimchen zu sein, das sie artig um alles zu
Hause kümmert, während er seinen Freiraum hat und einen
gefährlichen Job erledigt. Er besitzt keinerlei Schamgefühl,
wie man bei seiner Reaktion zum Handschellen-Debakel erkennt,
und liebt Scherze auf eigene oder anderer Leuts Kosten.
Jordan Esposito ist wie
Kayleigh eine selbstbewusste, toughe Frau, die es versteht,
sich gegen die von Männern dominierten Welt durchzusetzen. Sie ist
es von klein auf gewöhnt, sich in einer den Fitzpatricks
ähnlichen Familie mit drei Brüdern behaupten zu müssen
und so verwundert es keinen, dass sie, ähnlich wie die
Fizpatrick-Brüder und Schwester, einen Beruf in einer
Männerdomäne anstrebt, den sie sich von niemanden ausreden lässt.
Mein persönlicher
Eindruck: Den vierten Teil der Boston-5-Reihe konnte ich nicht
genießen, denn, abgesehen vom
Recycling von wiederverwendeten
toughen-Mädchen-Motivs und dem absolut
gegenteiligen Charakter zu Aidan aus dem vorherigen Teil, entzog
sich mir das Verständnis einiger Handlungen, Argumente und Ansichten
der Charakterte und deren Widersprüche. Während ich das Gespann
Kayleigh-Aidan toll fand, überzeugte mich das Gespann Ryan-Jordan
gar nicht, weil ich einiges an ihrer Story komisch fand. Der
geschürte 'Konflikt' zwischen ihnen wurde meiner Meinung nach nicht
wirklich geklärt, stattdessen wurde da ein ein wenig abstrus
wirkender Geistesblitz
Grund angeführt, mit dem sich die Parteien arrangierten, und fertig.
Wirkliche Akzeptanz wäre für mich an Jordans Stelle nicht erkennbar
gewesen. Und zwischen ' Sich
arrangieren' und 'Akzeptanz' liegt für mich ein himmelweiter
Unterschied! Akzeptanz suchte ich von Seiten der Männer vergebens.
Das mag daran
liegen, dass ich mich selbst als relativ emanzipierte Frau sehe und
das klassische Rollensystem in vielen Punkten nicht unterstütze. Im
Zuge dessen konnte ich auch die von Jordans Vater angeführten 'Gründe'
nicht verstehen, was ebenfalls daran liegen könnte, dass mir das
Vater-Tochter-Gespräch zu abgehakt erschien,
so, als hätte Poppy gemerkt 'Uh, ich hab nur noch x Seiten, schnell
mal zu Ende bringen, weil ich noch Seiten für das Ende brauche'.
Mir reichte weder die angeführte Erklärung,
die ich im übrigen schwach und irgendwie bescheuert fand,
noch der doch sehr hinkende Vergleich der Geschlechter. Für mich,
hätte ich mehrere Kinder mit unterschiedlichen Geschlecht, wäre es
egal, ob Mädchen oder Junge, ich würde mir um keines mehr Sorgen
als um das andere. Jeder Job birgt seine Gefahren,
der eine mehr, der andere weniger,
und es ist völlig egal, ob er von Frau oder Mann ausgeführt wird.
Frauen gleichen körperliche Unterlegenheiten geschickt aus und
umgekehrt die Männer. Natürlich sind Polizisten und Feuerwehrmänner
anderen Risiken ausgesetzt, aber spielt es wirklich eine so große
Rolle, ob Mann oder Frau? Ich meine: NEIN! Die Frau setzt sich
demselben Risiko aus. Sie mag vielleicht nicht den körperlich
anstrengendsten Job in der Einheit bekommen, sondern eine ihr
adäquate Rolle (die nicht aus
körperlicher Schwerstarbeit bestehen wird),
und hat demnach dasselbe Risiko,
weil sie ebenfalls in ein brennendes Haus rennt und
von sonstwas getroffen werden kann oder was sonst bei einem Einsatz
passieren kann, wie ein
FeuerwehrMANN. Ich fand es albern von Jordans Dad und der Familie,
insbesondere der Brüder, so einen Affenzirkus zu veranstalten.
Dementsprechend
konnte ich auch Ryans Reaktion nicht ganz verstehen und somit war für
mich die Figur der Jordan dahingehend ad absurdum geführt. Ich
mochte sie, keine Frage, was jedoch ihren Job und die damit
verbundenen Streitereien und 'Lösungen' angeht...
Alles in Allem kann
ich diesen Band Poppy-Fans an die Hand geben, aber sonst bin ich kein
Fan dieses Bandes. Für mich eindeutig ein Knick in der Kurve. Band 1
war schwach, aber okay, Band 2 war etwas besser, Band 3 war gut, Band
schwächelt wieder und Band 5 wird gerade gelesen, bis jetzt hört es
sich gut an. Ich bin gespannt.
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