...oder Ich liebe
schlagkräftige Frauen!
Und weiter geht’s, ganz
unter dem Motto „Es kann nur besser werden“ hab ich mich an
Boston 5 Teil 3 von Poppy herangetraut, nachdem mir die ersten beiden
Teile nicht ganz so sehr zugesagt hatten. Was auch immer es war:
Poppy scheint ihren Flair zurückbekommen zu haben.
Kayleigh Fitzpatrick ist
die einzige Tochter des aufbrausenden, leicht verrückten
Fitzpatrick-Clans und von klein auf gewohnt, sich gegen die
Männerwelt durchzuschlagen. So wundert es niemanden, dass sie sich
in einem männerdominierten Beruf als Notfallärztin
gegen jeden behaupten kann, egal ob fummelnder Obdachloser,
weinerlichen Medizinstudenten oder die dauernd stichelnden Brüder.
Nur ihr Schwarm soll sie als Frau und nicht als burschikosen Kumpel
wahrnehmen.
Aidan O'Shea hat es nie
leicht im Leben gehabt. Seine Eltern sind früh gestorben, haben ihm
und seiner Schwester einen Schuldenberg hinterlassen und er hat
falsche Entscheidungen getroffen, die ihn trotz seiner
mitfühlenden, netten Art ins Gefängnis brachten,
ausgerechnet Shane, sein baldiger Schwager, entlarvte ihn. Nach der
Haft und seiner Flucht auf eine Bohrinsel, auf der er gearbeitet hat,
sieht er sich mit dem konfrontiert, was er zurückgelassen hat:
Seinem Fast-Schwager und einem One-Night-Stand, dem er nicht
entfliehen kann.
Mein persönlicher
Eindruck: Im Gegensatz zu den vorherigen zwei Teilen, die mich eher
enttäuscht hatten, war der dritte Teil der Fitzpatricks wieder mehr
Poppy-Style besser, wobei das natürlich auch an Kayleigh
liegen könnte. Kayleigh war wunderbar. Sie versprühte einen ganz
eigenen Charme und wusste sich zur Wehr zu setzen. Eine Art
Running-Gag waren ihre lustigen Anekdoten über das skurile
und bizarre Sexleben ihrer Patienten. Ich lag öfters
lachend auf meiner Couch und musste mir die Lachtränen wegwischen.
Fehlten mir in Band eins und zwei eindeutig Tiefe und Witz, kam das
in diesem Teil besser weg. Für mich wird es womöglich keine bessere
Reihe als die Titans von Poppy geben, selbst wenn ich
Hailsboro noch komplett vor mir hab, aber bisher konnten die
Fitzpatricks und die Ashcrofts meiner Meinung nach nicht an die
Titans anknüpfen. Anderes Thema, ich schweife ab. Moah ey
:-D
Was mir an Aidan so gut
gefallen hatte, war, dass er beim Leser, also mir,
trotz seiner verkorksten Jugend und seinem Knastaufenthalt kein
Mitleid erzeugen wollte oder erzeugt hatte. Poppy hatte es geschafft,
dass er zwar auf der einen Seite sagte „Ich wollte für meine
kleine Schwester Thorne sorgen“, auf der anderen jedoch gestand
„Ich hab's auf die falsche Weise gemacht und geb keinem außer mir
die Schuld daran“. Die meisten Autoren fahren doch eher die
Mitleidsschiene und, ob beabsichtigt oder nicht, erzeugen einen
gewissen Grad an Mitleid beim Leser. Aidan nicht, und das liebte ich.
Vielleicht war seine Strafe, besonders für einen Ersttäter, ein
wenig hoch, immerhin ein paar Jährchen, nichtsdestotrotz war er ein
Charakter, der sich bewusst war, etwas Falsches getan zu haben.
Unbestreitbar aus edlen Motiven heraus, nämlich, um den
Schuldenberg seiner Eltern, den sie ihren Kindern hinterlassen zu
haben, zu tilgen, änderte es nichts daran, dass es der
falsche Weg war und er es genau so sah und wahrnahm und
dem Leser auch auf direktem Weg vermittelte, ohne versteckte Untertöne
oder ähnliches. Genauso wie Kayleigh ihren Brüdern
gegenüber gnadenlos war und sie bei jeder sich ihr bietenden
Gelegenheit foppte, mit ekelhaften
Notaufnahme-Geschichten penetrierte oder schlichtweg schlug.
Der Schreibstil war, wie
immer, schön leicht, witzig und Poppy-charmant, das Buch plätscherte
dahin. Für meinen subjektiven Geschmack fehlten zwar einige Kommata,
aber ich bin einfach zu großzügig mit den Dingern ^^
Alles in Allem kann
ich dieses Buch guten Gewissens jedem Fan von Liebeskomödienroman
für Zwischendurch empfehlen, der einen Hauch Erotik und viel Charme
enthalten darf. Sowie natürlich eh jedem Fan Poppys, aber das ist ja
selbstverständlich ^^
https://www.amazon.de/Chaotische-K%C3%BCsse-Poppy-J-Anderson-ebook/dp/B00YPSMGO6/
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