Donnerstag, 15. Oktober 2015

Kari: Rezension zu "Silber - Das erste Buch der Träume"...

...oder "Die Welt wird Traum, der Traum wird Welt!"
(Zitat von Novalis)

Ich hab dann endlich auch mal Silber angefangen, nachdem ich, wie immer, brav gewartet hab ^^ Also hab ich direkt alle drei Bücher in einem Rutsch gelesen, let's begin :-)

Liv Silber ist ein selbstbewusstes, unerfahrenes, neugieriges und geheimnisverliebtes Mädchen, das mit ihrer Mutter, ihrer JuniorNachwuchsdetektin/Schwester Mia und der eigentlich überflüssigen Nanny Lottie nach London zieht, weil ihre flatterhafte unstete TeenieMom endlich sesshaft wird. Nach einigen Begegnungen, unter anderem auf dem Flughafen und in der neuen Familie des neuen Freundes Mom, insbesondere mit ihrem Stiefbruder in Spe, Grayson, verändert sich ihr Leben.
Henry Harper, Basketball-Star und einer der vier Schulschwärme, bekommt durch ein vollkommen schwachsinniges Spiel, dass er mit seinen Kumpels einige Monate zuvor im Suff an Halloween begonnen hat. Dumm nur, dass eine der Mitspieler, die Freundin seines Kumpels, gegen die Regeln verstieß und sie somit ihre Herzenswünsche nicht mehr erfüllt bekommen. Oder ergibt sich durch Olivia 'Liv' Silbers Ankunft im Hause seines Kumpels Grayson eine neue Chance?

Mein persönlicher Eindruck: Ich war ja bereits durch die Edelstein-Trilogie hibbelig, wann ich denn endlich die neue Trilogie beginnen konnte, nur leider zwang mich meine engelshafte Geduld dazu, brav zu warten, bis Teil 3 herauskam, um alle in einem Rutsch zu lesen. Am Freitag bekam ich Teil 3 und ich hatte am Wochenende kein Auge zugedrückt – im wahrsten Sinne des Wortes, weil zwei mickrige Stunden Schlaf nicht zählen – und die komplette Trilogie direkt zweimal hintereinander gelesen. Ich wurde nicht enttäuscht. Kerstin Gier versteht es, durch ihren lockeren Schreibstil sofort eine heimelige Atmosphäre zu schaffen, durch die man erstens sehr schnell in das Buch hereinkam und zweitens gar nicht mehr...kaum sehr schwer herauskommt. Und wie bereits bei der Edelstein-Trilogie ließ Kerstin Gier vollkommen gegensätzliche Charaktere aufeinander prallen, wie zwar viele Autoren, die aber nach einiger Zeit selbst den Leser noch überraschten. Einige Wendungen, die geschehen, überraschten mich und ich war ehrlich erstaunt, dass ich mit einigem tatsächlich nicht gerechnet hatte.
Am meisten hatte mich neben Liv und Henry Anabel erstaunt. Ihren Charakter empfand ich von allen am undurchsichtigsten. Während ich Liv, Henry, Grayson, Arthur und Jasper relativ schnell in eine Art 'Schublade' stecken konnte, sowie die meisten anderen Nebenfiguren, hatte mich Anabel mit ihren Motiven überrumpelt. Nun gut, jede Story braucht eine 'Anabel', die tut, was man nicht erwartet. Ein Pluspunkt für dieses Buch.
Wer jedoch schnulzige Fantasy mit Liebe erwartet, ist definitiv falsch. Während ich die Action und die Spannung bei Rubinrot etwas flach empfand, kam ich bei Silber voll auf meine Kosten. Klar, es war nur Band 1 und vieles wurde anfänglich bloß erklärt, trotzdem hatte mir allein der Showdown am Ende gefallen, vor allem da Liv sich im Gegensatz zu der doch relativ unfähigen Gwendolyn selbst wehren konnte, zumindest bis zu einem gewissen Grad. Ich mag starke Heldinnen, die sich nicht hinter dem Helden – oder in dem Fall die Helden – stellen, sondern aktiv selbst mitmischen und durchaus den ein oder anderen Schlag erzielen können.
Henry, der sich gern in seine Träume flüchtete, war ebenfalls ein Charakter, den ich nebst Grayson und Livs kleiner Schwester Mia sehr in mein Herz geschlossen hatte. Wenn ich zwischen Gideon und Henry wählen müsste, würde ich mich definitiv für Henry entscheiden, nicht nur wegen seinen Wuschelhaaren.

Alles in Allem kann ich das Buch natürlich Kerstin Gier Fans nahelegen als auch Leuten, die Fantasy und unvorhersehbare Wendungen lieben. Das alles gemischt mit einem Hauch Action und einer gesunden Prise Liebe ergibt den wunderbaren Auftakt zu einer tollen Trilogie.

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