...oder "Mit
Träumen beginnt die Realität."
(Christoph Daum)
Lest diese Rezension nur, wenn ihr die anderen zwei Teile gelesen habt :-)
Liv,unglücklich
frisch getrennt von Henry, muss sich gegen drei Gefahren zugleich
wehren: Arthur will sich an ihr rächen und sie nicht nur leiden
sehen, sondern am liebsten tot; Anabel, Arthurs Ex und
durchgeknallter als je zuvor, glaubt nach wie vor an die
Existenz des Dämons und muss sich mit Senator Tod rumprügeln; Und
Henry, für den sie dennoch Gefühle hegt und ihm immer wieder
begegnet. Dazu finden immer mehr Leute den Weg in die Traumkorridore
– siehe Emily.
Liv,
Henry bemüht sich um einen halbwegs
normalen Umgang mit Liv, obwohl man ihm anmerkt, dass er
bereut, was er getan hat. Trotz dessen arbeitet er zusammen
mit Grayson und Liv an einem Plan, Arthur von seinem Rachefeldzug
abzubringen und um seine Beziehung zu kitten. Als
wäre das aber nicht genug, muss er sich den realen Problemen mit
seiner egoistischen widerlichen Familie stellen und
versuchen zu retten, was noch zu retten ist. Auch wenn Amy Zucker
ist.
Mein persönlicher
Eindruck: "Der Briefkasten. Natürlich. Mia hatte recht,
ich musste wirklich an meiner Wahrnehmung arbeiten." (Silber 3,
S. 445 Relativ weit oben). Dieses Zitat trifft es
relativ passend. Wo Liv im ersten und vermehrt zweiten Teil fast
schon ebenbürtig mit Henry mithalten und sich Traumduelle liefern
konnte – immerhin konnte sie Henry als Lufthauch folgen, was laut
Henry sehr schwer war – bekommt man in Teil 3 das Gefühl, dass
einzig Henry und Grayson die ganze Arbeit hatten. Graysons Stärken
lagen klarerweise
eher in der Realität und der Recherche, während Henry im
Traumkorridor die Hosen anhatte. Das Finale wirkte auch eher 'billig'.
Ich kann es nicht genau beschreiben, jedoch fand ich die Aufmachung
für den Showdown schlicht zu wenig. Klar, Henry, Grayson,
Mia und Liv mussten Arthur ganz klar
davon abhalten, durch Träume andere zu manipulieren, wie er es bei
Mia beinahe getan hatte. Die Idee, die Henry hatte, war die
einzig Logische, allerdings hatte ich mehr erwartet. Keine Ahnung,
einen spannenden 'Zauber'Kampf oder ein plötzliches Auftauchen eines
Dämons, an den die durchgeknallte
Anabel glaubte, oder so etwas wie bei Mia, dass Liv, Henry und Grayson
gegen eine reale und ernstzunehmende Gefahr kämpfen und Arthur durch die Träume anderer jagen müssen, immerhin wurde immer wieder
betont, dass Liv Kung-Fu könne und Grayson konnte ebenfalls gut
zuschlagen. Stattdessen rutschte Liv in eine Statistenrolle. Ihre
einzige Sorge neben Arthur und der durchgeknallten
Anabel, obgleich von ihr keine wirkliche Gefahr ausging, war ihr
erstes Mal mit Henry, wo es etliche Anspielungen und Anekdoten gab,
trotzdessen gab es keinerlei 'Auflösung', keine klitzekleinste im
Epilog. Nicht, dass ich unbedingt eine Sexszene wollte,
Gott bewahre, es gibt genug erotische Literatur!,
aber ich hätte mir gewünscht, dass es einen süßen Nebensatz
gegeben hätte, wo ich irgendetwas herauslesen hätte können, ob Liv
zurecht Angst vor ihrer Unerfahrenheit hätte oder Henry ihr die
Nervosität nehmen konnte. Na, ganz schlicht, ob es glatt lief oder
nicht. Nada, niente.
Liv gelang es, ihre
Fähigkeiten stetig zu perfektionieren und zu üben, auch wenn sie
nicht so genial und allmächtig
wie Arthur, Henry und Anabel war, allerdings fiel sie in die zweite Reihe, spielte die hübsche Prinzessin und schaute bloß zu.
Der Schreibstil von
Kerstin Gier und die Spannungen zwischen den Guten und den Bösen
hatten es herausgerissen, denn während Arthur egoistisch war und
irrsinnigerweise
an die Weltherrschaft und legitimierte Rachefeldzüge glaubte,
siehe Theo Ellis, wollten Henry und
Liv, wie es sich für Träume gehörte, der ernsten und anstrengenden
Realität entfliehen und wenigstens im Traum die Umwelt so anpassen,
dass sie sich pudelwohl fühlten und nicht immer an die eigenen
Probleme und Sorgen denken mussten. Die Enttäuschung blieb jedoch.
Das 'Ende' von Arthur war trotz all der negativen Aspekte das einzig
denkbare Szenario und ich fand es gut.
Alles in Allem bin ich doch
recht enttäuscht von diesem Buch. Ich hatte mir mehr erhofft. Mehr
Action, mehr Liv, mehr Henry, mehr Teamwork...einfach MEHR von allem.
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