Donnerstag, 15. Oktober 2015

Kari: Rezension zu "Silber - Das dritte Buch der Träume"...

...oder "Mit Träumen beginnt die Realität."
(Christoph Daum)

Lest diese Rezension nur, wenn ihr die anderen zwei Teile gelesen habt :-)

Liv, unglücklich frisch getrennt von Henry, muss sich gegen drei Gefahren zugleich wehren: Arthur will sich an ihr rächen und sie nicht nur leiden sehen, sondern am liebsten tot; Anabel, Arthurs Ex und durchgeknallter als je zuvor, glaubt nach wie vor an die Existenz des Dämons und muss sich mit Senator Tod rumprügeln; Und Henry, für den sie dennoch Gefühle hegt und ihm immer wieder begegnet. Dazu finden immer mehr Leute den Weg in die Traumkorridore – siehe Emily.
Henry bemüht sich um einen halbwegs normalen Umgang mit Liv, obwohl man ihm anmerkt, dass er bereut, was er getan hat. Trotz dessen arbeitet er zusammen mit Grayson und Liv an einem Plan, Arthur von seinem Rachefeldzug abzubringen und um seine Beziehung zu kitten. Als wäre das aber nicht genug, muss er sich den realen Problemen mit seiner egoistischen widerlichen Familie stellen und versuchen zu retten, was noch zu retten ist. Auch wenn Amy Zucker ist.

Mein persönlicher Eindruck: "Der Briefkasten. Natürlich. Mia hatte recht, ich musste wirklich an meiner Wahrnehmung arbeiten." (Silber 3, S. 445 Relativ weit oben). Dieses Zitat trifft es relativ passend. Wo Liv im ersten und vermehrt zweiten Teil fast schon ebenbürtig mit Henry mithalten und sich Traumduelle liefern konnte – immerhin konnte sie Henry als Lufthauch folgen, was laut Henry sehr schwer war – bekommt man in Teil 3 das Gefühl, dass einzig Henry und Grayson die ganze Arbeit hatten. Graysons Stärken lagen klarerweise eher in der Realität und der Recherche, während Henry im Traumkorridor die Hosen anhatte. Das Finale wirkte auch eher 'billig'. Ich kann es nicht genau beschreiben, jedoch fand ich die Aufmachung für den Showdown schlicht zu wenig. Klar, Henry, Grayson, Mia und Liv mussten Arthur ganz klar davon abhalten, durch Träume andere zu manipulieren, wie er es bei Mia beinahe getan hatte. Die Idee, die Henry hatte, war die einzig Logische, allerdings hatte ich mehr erwartet. Keine Ahnung, einen spannenden 'Zauber'Kampf oder ein plötzliches Auftauchen eines Dämons, an den die durchgeknallte Anabel glaubte, oder so etwas wie bei Mia, dass Liv, Henry und Grayson gegen eine reale und ernstzunehmende Gefahr kämpfen und Arthur durch die Träume anderer jagen müssen, immerhin wurde immer wieder betont, dass Liv Kung-Fu könne und Grayson konnte ebenfalls gut zuschlagen. Stattdessen rutschte Liv in eine Statistenrolle. Ihre einzige Sorge neben Arthur und der durchgeknallten Anabel, obgleich von ihr keine wirkliche Gefahr ausging, war ihr erstes Mal mit Henry, wo es etliche Anspielungen und Anekdoten gab, trotzdessen gab es keinerlei 'Auflösung', keine klitzekleinste im Epilog. Nicht, dass ich unbedingt eine Sexszene wollte, Gott bewahre, es gibt genug erotische Literatur!, aber ich hätte mir gewünscht, dass es einen süßen Nebensatz gegeben hätte, wo ich irgendetwas herauslesen hätte können, ob Liv zurecht Angst vor ihrer Unerfahrenheit hätte oder Henry ihr die Nervosität nehmen konnte. Na, ganz schlicht, ob es glatt lief oder nicht. Nada, niente.
Liv gelang es, ihre Fähigkeiten stetig zu perfektionieren und zu üben, auch wenn sie nicht so genial und allmächtig wie Arthur, Henry und Anabel war, allerdings fiel sie in die zweite Reihe, spielte die hübsche Prinzessin und schaute bloß zu.
Der Schreibstil von Kerstin Gier und die Spannungen zwischen den Guten und den Bösen hatten es herausgerissen, denn während Arthur egoistisch war und irrsinnigerweise an die Weltherrschaft und legitimierte Rachefeldzüge glaubte, siehe Theo Ellis, wollten Henry und Liv, wie es sich für Träume gehörte, der ernsten und anstrengenden Realität entfliehen und wenigstens im Traum die Umwelt so anpassen, dass sie sich pudelwohl fühlten und nicht immer an die eigenen Probleme und Sorgen denken mussten. Die Enttäuschung blieb jedoch. Das 'Ende' von Arthur war trotz all der negativen Aspekte das einzig denkbare Szenario und ich fand es gut.

Alles in Allem bin ich doch recht enttäuscht von diesem Buch. Ich hatte mir mehr erhofft. Mehr Action, mehr Liv, mehr Henry, mehr Teamwork...einfach MEHR von allem.

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