...oder Wuhu, kein Glitzer-Spritzer
Ja ja, ich schäme mich,
aufrichtig, dass ich dieses Buch erst jetzt lese, obwohl es seit
einer kleinen Ewigkeit bei mir rumsubt. Aber es hat sich gelohnt, wie
ich finde. Los geht’s!
Jenna ist ein junges
Mädchen, das in einer Welt voller blutrünstiger Vampire lebt. Sie
lebt in einer WG mit ihrem kleinen Bruder Dillan und ihrer besten
Freundin Jules, weil ihre Eltern bei einem Autounfall ums
Leben gekommen sind. Sie liebt ihren Bruder sehr und
riskiert trotz jahrelanger Belehrung der Regierung, bei Dunkelheit
die Sicherheit ihres Heimes zu verlassen, um ihm sein Asthma-Spray zu
besorgen...
Mein persönlicher
Eindruck: Ich schäme mich, es erst jetzt gelesen zu haben, aber ich
gebe zu, dass Dark Fantasy/Romantasy gar nicht so meins ist, obwohl
ich unbekannte Indie- und SP-Autoren sehr gerne
unterstütze. Allerdings war dieses Buch überraschend gut gewesen.
Von dem Genre bin ich nach wie vor nicht ganz überzeugt, denn es
erinnert mich zu sehr an 'das Böse' in der Welt, ich lebe
buchtechnisch lieber in der Heititei-Welt, weshalb ich ja
auch 'Walking Death', 'Resident Evil' undso nicht anschaue, viel zu
gruselig!. Statt Zombies ging es in diesem Buch um eine kurz
bevorstehende Vampir-Apokalypse, mit grausamen
richtigen Vampiren, keine verweichlichte Glitzer-Variante,
um Jenna, eine Kunstgeschichte-Studentin, und Nate, einen
Vampirjäger, die sich mittendrin treffen.
Ich bin ebenfalls kein
allzu großer Fan von 'offenen Enden' oder 'Episodenschnipsel' aus
einer Welt. Mir ist es halt lieber, wenn ein Buch oder eine Reihe
Anfang-Ende/Lösung hat, jedoch nicht bloß ein kleines Stückchen
zeigt, einen Teilsieg oder einen kleinen Teil der Vorbereitung. Laut
Jenna war die Vampir-Apokalypse aufgrund der vermehrten Vampire bloß
eine Frage der Zeit. Und am Ende des Buches waren nicht wirklich
viele Vampire tot und die 'Schlacht' noch lange nicht geschlagen.
Solche Bücher lese ich eigentlich ungern, wenn es keine Reihe ist
und eine Fortsetzung ungewiss ist oder nicht geplant.
Ab dem 'Wendepunkt' des
Buches war mir die Handlung allerdings zu schnell, die Entwicklung
der Charaktere und der Handlung fand viel zu hastig statt. Jenna
wird zum Beispiel nach ihrem ersten Training direkt auf Vampirjagd
geschickt, und das Training war nicht ohne. Da hätte ich
mir mehr, naja, mehr Realitätsnähe gewünscht, oder einen
Zeitsprung, auch, was die Entwicklung von Nate angeht, das war mir
alles zu schnell. Vor dem Wendepunkt hatte sich alles wunderbar
entwickelt und ich konnte die Handlungsweisen weitestgehend
nachvollziehen, danach eben nicht mehr. Sowohl Jenna als auch Nate
und die Vampirjäger im Allgemeinen wirkten
teilweise 'Out of Character' und verwirrten mich. Wurde anfangs ein
Bild der unnahbaren, mysteriösen Vampirjäger geschaffen, die im
Geheimen agieren und im Hintergrund die Vampire fleißig in Schach
halten beziehungsweise die Menschheit beschützen, wurde dieser
'Mythos entzaubert. Auf der einen Seite fand ich das gut, auf der
anderen Seite wirkte es eben nicht realistisch, wenn man die
allgemeine Stimmung des Buches ansieht.
Abgesehen davon, dass es
ein paar Fehler gab, ich gern ein paar Kommata mehr hereingeworfen
hätte und zwei-drei Wörter ungewöhnlich und wahrscheinlich Dialekt
oder Mundart geschuldet waren (zB 'durchwachte Nacht' für
'durchgemachte Nacht') war das Buch ganz solide.
Alles in Allem kann ich
das Buch jedem empfehlen, der auf apokalyptische Serien/Filme/Bücher
wie 'Walking Dead', 'Resident Evil' und Co steht und die
Schnauze voll genug hat von diesen rosa fluffigen
Kuschelvampiren a la Edward Cullen und Co.. Und es macht trotz allem
Lust auf mehr von der Autorin.
https://www.amazon.de/F%C3%BCrchte-die-Schatten-Nacht-1/dp/1517270855/
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