Freitag, 2. September 2016

Kari: Rezension zu "Fürchte die Schatten der Nacht"...

...oder Wuhu, kein Glitzer-Spritzer

Ja ja, ich schäme mich, aufrichtig, dass ich dieses Buch erst jetzt lese, obwohl es seit einer kleinen Ewigkeit bei mir rumsubt. Aber es hat sich gelohnt, wie ich finde. Los geht’s!

Jenna ist ein junges Mädchen, das in einer Welt voller blutrünstiger Vampire lebt. Sie lebt in einer WG mit ihrem kleinen Bruder Dillan und ihrer besten Freundin Jules, weil ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind. Sie liebt ihren Bruder sehr und riskiert trotz jahrelanger Belehrung der Regierung, bei Dunkelheit die Sicherheit ihres Heimes zu verlassen, um ihm sein Asthma-Spray zu besorgen...

Mein persönlicher Eindruck: Ich schäme mich, es erst jetzt gelesen zu haben, aber ich gebe zu, dass Dark Fantasy/Romantasy gar nicht so meins ist, obwohl ich unbekannte Indie- und SP-Autoren sehr gerne unterstütze. Allerdings war dieses Buch überraschend gut gewesen. Von dem Genre bin ich nach wie vor nicht ganz überzeugt, denn es erinnert mich zu sehr an 'das Böse' in der Welt, ich lebe buchtechnisch lieber in der Heititei-Welt, weshalb ich ja auch 'Walking Death', 'Resident Evil' undso nicht anschaue, viel zu gruselig!. Statt Zombies ging es in diesem Buch um eine kurz bevorstehende Vampir-Apokalypse, mit grausamen richtigen Vampiren, keine verweichlichte Glitzer-Variante, um Jenna, eine Kunstgeschichte-Studentin, und Nate, einen Vampirjäger, die sich mittendrin treffen.
Ich bin ebenfalls kein allzu großer Fan von 'offenen Enden' oder 'Episodenschnipsel' aus einer Welt. Mir ist es halt lieber, wenn ein Buch oder eine Reihe Anfang-Ende/Lösung hat, jedoch nicht bloß ein kleines Stückchen zeigt, einen Teilsieg oder einen kleinen Teil der Vorbereitung. Laut Jenna war die Vampir-Apokalypse aufgrund der vermehrten Vampire bloß eine Frage der Zeit. Und am Ende des Buches waren nicht wirklich viele Vampire tot und die 'Schlacht' noch lange nicht geschlagen. Solche Bücher lese ich eigentlich ungern, wenn es keine Reihe ist und eine Fortsetzung ungewiss ist oder nicht geplant.
Ab dem 'Wendepunkt' des Buches war mir die Handlung allerdings zu schnell, die Entwicklung der Charaktere und der Handlung fand viel zu hastig statt. Jenna wird zum Beispiel nach ihrem ersten Training direkt auf Vampirjagd geschickt, und das Training war nicht ohne. Da hätte ich mir mehr, naja, mehr Realitätsnähe gewünscht, oder einen Zeitsprung, auch, was die Entwicklung von Nate angeht, das war mir alles zu schnell. Vor dem Wendepunkt hatte sich alles wunderbar entwickelt und ich konnte die Handlungsweisen weitestgehend nachvollziehen, danach eben nicht mehr. Sowohl Jenna als auch Nate und die Vampirjäger im Allgemeinen wirkten teilweise 'Out of Character' und verwirrten mich. Wurde anfangs ein Bild der unnahbaren, mysteriösen Vampirjäger geschaffen, die im Geheimen agieren und im Hintergrund die Vampire fleißig in Schach halten beziehungsweise die Menschheit beschützen, wurde dieser 'Mythos entzaubert. Auf der einen Seite fand ich das gut, auf der anderen Seite wirkte es eben nicht realistisch, wenn man die allgemeine Stimmung des Buches ansieht.
Abgesehen davon, dass es ein paar Fehler gab, ich gern ein paar Kommata mehr hereingeworfen hätte und zwei-drei Wörter ungewöhnlich und wahrscheinlich Dialekt oder Mundart geschuldet waren (zB 'durchwachte Nacht' für 'durchgemachte Nacht') war das Buch ganz solide.

Alles in Allem kann ich das Buch jedem empfehlen, der auf apokalyptische Serien/Filme/Bücher wie 'Walking Dead', 'Resident Evil' und Co steht und die Schnauze voll genug hat von diesen rosa fluffigen Kuschelvampiren a la Edward Cullen und Co.. Und es macht trotz allem Lust auf mehr von der Autorin.

https://www.amazon.de/F%C3%BCrchte-die-Schatten-Nacht-1/dp/1517270855/

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