… oder Du willst eine
ewige Bindung? Dann sei ein Pinguin!
Eigentlich hatte ich das
Buch schon eher rezensieren wollen, aber das reale Leben ist leider
nicht planbar. Ich hasse es, euch so hängen zu lassen, und hoffe,
ihr verzeiht mir dies. Dafür könnt ihr euch nun als eintragen und
erhaltet immer eine Mail, sobald ich eine neue Rezension gepostet
hab. Danke für alles!
Greta Elisabeth Hildebrand
ist frisch von ihrem durchgeknallten
Politiker-Ehemann getrennt und hält sich für einen Liebes- und
Beziehungskrüppel. Kurz vor Weihnachten zieht sie mit ihrer besten
Freundin in eine WG und wundert sich, warum sie ihrem Mann Wutmails
schreibt und sich offenbar nicht daran erinnern kann, diese verfasst
zu haben. Scheinbar verträgt sie keinerlei Tropfen Alkohol und lässt
dann die Wut-Greta heraus. So versucht sie, sowohl den Mails auf den
Grund zu gehen als auch wieder im privaten Leben Fuß zu fassen.
Gelingt es ihr?
Mein persönlicher
Eindruck: Grrar, momentan hab ich's offenbar mit weiblichen
Protagonistinnen, die Werbetexterinnen in Werbeagentueren sind, denn
Greta war auch eine, wie Sara aus dem Buch 'Gespräche mit meiner Katze'. Und wenn wir schon
mal bei Paralellen sind: Wie Sara wurde Greta gezwungen
überredet, ihr Leben wieder zu sortieren und sich neu zu
orientieren, jedoch von ihrer besten Freundin Katka und nicht von
einer sprechenden Katze. Und damit hören die Paralellen auf.
Die beste Freundin
gefiel mir sehr, beinahe besser als die Protagonistin Greta. So eine
Freundin wünscht sich doch jeder, oder? Also ich wünsche mir so
eine Freundin. Allein Katkas Idee
mit dem Lach-VHS-Kurs hatte mich dazu gebracht, mich lachend über
meine Couch zu rollen, von dieser komischen Stinke-Blume ganz zu
schweigen.
Auch der Umgang mit
Klischees war herrlich. Auf der einen Seite pochte Katka auf ihre
polnische Herkunft, auf der anderen Seite deklarierte sie sich nicht
als „Klischee-Polin“. Ich amüsierte mich köstlich. Am liebsten
hätte ich Katka und ihre Matka adoptiert oder mich adoptieren
lassen!
Der Noch-Ehemann von
Greta regte mich dagegen innerlich auf. Er bediente ein Stück weit
das typische Politiker-Klischee und er regte mich auf! An Gretas
Stelle hätte ich ihm weit brutalere und 'gemeinere' E-Mails
geschickt und keinen Augenblick meine geistige Gesundheit
angezweifelt. Ich find Politiker unmöglich, die können einen halb
totlabern, ohne Substanz oder Inhalt, und man denen resigniert alles
erzählt, was der Heinie hören will, damit man ihn wieder los wird,
ähnlich wie die Zeugen Jehovas.
Gott sei Dank kam der nicht ganz so oft vor, denn seine paar
Auftritte reichten mir absolut. Mir
hätte selbst seine bloße Erwähnung gereicht...
Der 'Running-Gag' mit dem
Power-Tier Pinguin und dessen Bedeutung wurde leider nicht wirklich
aufgeklärt, was ich sehr schade fand. Ich weiß, dass man viel in
unsere Wahlen und Entscheidungen hineininterpretieren kann und dass
sie manch Psychologe/Psychotherapeut/Psychater an einem Menschen zu
Tode analysieren und interpretieren kann, nichtsdestotrotz hätte es
mich wahnsinnig interessiert, was man in die Wahl eines Pinguins
interpretieen kann. Vielleicht kann mir einer von euch diese Frage
beantworten.
Was mich jedoch störte,
war das relativ abrupte Ende. Für meinen Geschmack war es zu schnell
und übereilt, so nach dem Motto 'Whoops, nur noch 20 Seiten! Fix mal
das Ende reinkloppen!'. Das ist das Einzige, was mich persönlich
wirklich nervte.
Der Schreibstil war so
herrlich locker, leicht und lustig, dass ich, ehe ich mich versah,
die ersten 100 Seiten heruntergelesen hatte, und die nächsten Seiten
folgten diesen.
Alles in Allem kann ich
das Buch jedem empfehlen, der eine süße kleine Story für
Zwischendurch sucht. Ich hab es gemocht und werde es bestimmt noch
mal lesen. Und natürlich ist es ein absolutes MUSS für
Pinguin-Fans, allein das pinke/rosa Cover mit den süßen
Pinguinen... Also, Pinguine an die Front!
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