Mittwoch, 18. Januar 2017

Kari: Rezension zu "Der König der Tiere"...

… oder ROOOOAAAAR!!!

Nach dem doch recht belehrenden vorherigen Buch wollte ich ein wenig Humor in meinen doch recht düsteren Kopf kriegen und tadaa! Was eignet sich wohl besser als das neueste Buch eines der brilliantesten Köpfe Deutschlands? Mag nur meine Meinung sein und ich stehe damit gerne alleine, ändert trotzdem nichts daran, dass ich Jürgen von der Lippe mag und schätze und mir gerne ansehe. Da es auch dieses Mal, wie bei diesem Katzenbuch, keine Handlung gibt, entfällt die obligatorische Inhaltsangabe...aus Gründen.
Apropos: Hugo Elch, Penny Einhorn, Olaf Bär und Lucy Luchs haben sich gestritten, wer mit dem Buch posieren durfte. Letzten Endes wurde es, wieder mal, eine Collage. Seufz, Diven...

Mein persönlicher Eindruck: Naja, was soll ich groß sagen außer: Ich amüsierte mich königlichst! (Schlechter Wortwitz, ich weiß)
Der Humor von Herrn von der Lippe ist Geschmackssache, wie alles im Leben, allerdings hat er meinen Humor zu 97% getroffen. Ich fand nicht alle 60 Glosschen und Geschichtchen lustig, aber mal ehrlich, wann gefällt mir schon ein Buch zu 100%? Ich mäkel immer herum. Was für mich sehr angenehm war, waren meiner Meinung nach die kurz gehaltenen Glosschen und Geschichtchen, keine war länger als sechs Seiten. Ich konnte sie schön rasch lesen, was ich bedauerte!, und genoss den Charme jeder einzelnen. Was ich ebenfalls gut gelungen fand, war, dass ich bei jeder Glosschen und Geschichtchen denken könnte, dass sie 'in echt' geschehen sein könnte. Erzählte Herr von der Lippe eine wahre Begebenheit aus seinem garantiert interessanten PrivatLeben, war es bloß eine Erzählung, die er irgendwo irgendwann aufgeschnappt hatte, oder eine frei erfundene Geschichte? Allein die erste Geschichte 'Heute schon prokastiniert?' könnte ein dermaßen typisches Erlebnis gewesen sein, dass ich es ihm abkaufte, wenn er es mir erzählte. Zwischendurch gab es neben reinen 'Erzähl'texten auch Kapitel, die ausschließlich aus reinen Dialogen bestand. Der ein oder andere mag Herrn von der Lippe unterstellen, er wäre arg sexistisch und arbeitet mit Vorurteilen, aufgrund seines Alters durchaus nich verwerflich, jedoch empfand ich weder eine noch das andere.
Die untergeschmuggelte Geschichte von Torsten Sträter konnte ich nicht von denen von Jürgen von der Lippe unterscheiden, was ich nicht weiter schlimm fand.
Der Schreibstil war – im Gegensatz zu meiner sonstigen Lektüre – schon ein wenig gehobener und die ein oder andere Glosse war nichts für Zwischendurch, denn ich hatte in der Tat das eine oder andere nachschlagen müssen, weil ich das Wort nicht kannte. Nun gut, Wortschatz nebenbei erweitert, vielen Dank dafür.

Alles in Allem kann ich das Buch selbstredend von-der-Lippe-Fans und solchen, die es werden wollen, empfehlen, ebenso Leuten, die seine Art von Humor mögen und einfach mal gepflegt lachen und sinnieren wollen, denn ein paar Kapitel regen durchaus dazu an. Vielen Dank, lieber Jürgen, ich hab mich köstlich amüsiert.


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