...oder Melodramatisches
Schnulzentheater
Tadaa, die erste Rezension
zu meiner Einhornhof-Aktion, und direkt musste ich mich ein bisschen
quälen. Ich glaube, ich war einfach nicht in der Stimmung für
Schnulz ^^ Aber okay, ich laber nicht lang herum, los geht’s!
Miles Mikel Archer hat in
seinem Leben viel erlebt und sich abgeschottet. Er macht Karriere als
Pilot, genauso wie seine besten Freunde Dillon, Ian
und Corbin und einen großen Bogen um Frauen und Alkohol,
weshalb nicht nur Corbin zurecht gedacht hat, dass er schwul sei.
Er hat der überaus hässlichen Liebe abgeschworen und sich seinem
Job gewidmet, bis er sich, wie jedes Jahr,
Elisabeth Tate Collins
beschließt, ihrem Leben eine neue Richtung zu geben, bei ihrem
nervigen, überbeschützenden geliebten Bruder
einzuziehen und erneut neben ihren Wochenendschichten als
Krankenschwester in der Notaufnahme zu studieren. Dafür zieht sie
von San Diego ins 800 km entfernte San Fransisco und in ein
Nobelapartment. Was sie bei ihrer Ankunft dort erwartet, damit hätte
sie im Leben nicht gerechnet.
Mein persönlicher
Eindruck: Eigentlich dachte ich ja, dass Edward Cullen und
Christian Grey nicht so fix an Melodramatik übertroffen
werden könnten, aber nun hat mich Miles Archer
eines besseren belehrt. Ich denke, dass ist Colleens Stil, aber ich
bin kein Fan von dieser 'Poetry'-Sprache, die ich bereits bei Layken
nicht gut fand. Ich find es eher lästig, wenn in einem Buch der
Zeilenstil zu sehr wechselt und mit dem Schriftbild 'gespielt' wird.
Rechts, links, mittig, unterschiedlich groß...brr. Mit der Zeit
konnte ich mich damit arrangieren, begeistert war ich dennoch nicht.
Die Figuren selbst waren
mir ebenfalls eher unsympathisch. Bei Tate wusste ich nicht, ob ich
sie für ihre Dummheit schlagen schütteln oder für
ihren Mut bewundern sollte. Allerdings hatte ich sie für cleverer
eingeschätzt, als sie auf Miles' Angebot eingegangen war,
wider besseren Wissens. Weiß nicht, mir hat sie
stellenweise sehr gefallen, wie konsequent sie mit ihrem Studium und
ihrer Arbeit im Krankenhaus war, andererseits wirkt sie fast schon
naiv und stur, wobei, wenn Liebe im Spiel ist, sind Menschen
eh kaum in der Lage, rational zu denken. Nur in einem konnte
ich sie sehr gut verstehen: Dieser übertriebene Beschützerdrang
Corbins! Manchmal ist es ja recht romantisch und ein Stück weit
bezaubernd, wie sehr ein großer Bruder seine kleine Schwester
beschützt. Und bei jüngeren Protagonisten kann es auch durchaus
amüsant sein, bei Erwachsenen jedoch wäre ich wie Tate genervt,
wenn mir mein Bruder mit 23 noch vorschreiben will, wen ich daten
darf und wen nicht, zumal Tate instinktiv von Dillon Abstand
nahm, den konnte ich am allerwenigsten leiden!
Miles' Charakter, uff.
Keine Ahnung. Er hatte Schlimmes erlebt, ohne Frage, bloß SO zu
reagieren, wie er es tat, naja. Okay, ich sagte ja bereits, dass die
Liebe die Rationalität raubt, so raubt auch der Herzschmerz und
Kummer einem Logik und Verstand. Womit ich jedoch überhaupt nicht
klarkam waren seine jugendliche Poesie und sein
dauerndes 'Du wirst dich in mich verlieben' und was er sonst noch so
gedanklich zu sich selbst sagte, als die Kapitel aus seiner Sicht im
Wechsel mit Tates Sicht an der Reihe waren. Teilweise war
der Kitsch doch unerträglich zu viel des Guten,
selbst für einen sonstigen Schnulzenfan wie mich.
Ansonsten war das Motiv
nichts Neues, wohingegen ich den „Aufzugwärter“ ins Herz
schloss! Cap, ich liebte dich! Scheinbar der einzig normale neben
Corbins Kumpel Ian!
Alles in Allem kann ich
das Buch jedem ans Herz legen, der Fan von Herzschmerz, Melodrama und
Schluchz-Schnulz ist. Allerdings sollte man dafür meiner Meinung
nach schon in der 'richtigen Stimmung' sein. Colleens Bücher
bezeichne ich schon ein Stück weit als 'Stimmungsliteratur', zu der
man aufgelegt sein sollte und nicht 'einfach so' lesen. Welche
Stimmung das ist, liegt im Auge des Lesers, ich zumindest kann nicht
einfach so eine Schluchz-Schnulze lesen.
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