… oder ROOOOAAAAR!!!
Nach dem doch recht
belehrenden vorherigen Buch wollte ich ein wenig Humor in meinen doch
recht düsteren Kopf kriegen und tadaa! Was eignet sich wohl besser
als das neueste Buch eines der brilliantesten Köpfe Deutschlands?
Mag nur meine Meinung sein und ich stehe damit gerne alleine, ändert
trotzdem nichts daran, dass ich Jürgen von der Lippe mag und schätze
und mir gerne ansehe. Da es auch dieses Mal, wie bei diesem Katzenbuch, keine Handlung gibt, entfällt die obligatorische
Inhaltsangabe...aus Gründen.
Apropos: Hugo Elch, Penny
Einhorn, Olaf Bär und Lucy Luchs haben sich gestritten, wer mit dem
Buch posieren durfte. Letzten Endes wurde es, wieder mal, eine
Collage. Seufz, Diven...
Mein persönlicher
Eindruck: Naja, was soll ich groß sagen außer: Ich amüsierte mich
königlichst! (Schlechter Wortwitz, ich weiß)
Der Humor von Herrn von
der Lippe ist Geschmackssache, wie alles im Leben, allerdings hat er
meinen Humor zu 97% getroffen. Ich fand nicht alle 60 Glosschen
und Geschichtchen lustig, aber mal ehrlich, wann
gefällt mir schon ein Buch zu 100%? Ich mäkel immer herum. Was für
mich sehr angenehm war, waren meiner Meinung nach die kurz gehaltenen
Glosschen und Geschichtchen, keine
war länger als sechs Seiten. Ich konnte sie schön rasch lesen,
was ich bedauerte!, und genoss den Charme jeder einzelnen.
Was ich ebenfalls gut gelungen fand, war, dass ich bei jeder
Glosschen und Geschichtchen
denken könnte, dass sie 'in echt' geschehen sein könnte. Erzählte
Herr von der Lippe eine wahre Begebenheit aus seinem garantiert
interessanten PrivatLeben, war es bloß eine
Erzählung, die er irgendwo irgendwann aufgeschnappt hatte, oder eine
frei erfundene Geschichte? Allein die erste Geschichte 'Heute schon
prokastiniert?' könnte ein dermaßen typisches Erlebnis gewesen
sein, dass ich es ihm abkaufte, wenn er es mir erzählte.
Zwischendurch gab es neben reinen 'Erzähl'texten auch Kapitel, die
ausschließlich aus reinen Dialogen bestand. Der ein oder andere mag
Herrn von der Lippe unterstellen, er wäre arg sexistisch und
arbeitet mit Vorurteilen, aufgrund seines Alters durchaus nich
verwerflich, jedoch empfand ich weder eine noch das andere.
Die untergeschmuggelte
Geschichte von Torsten Sträter konnte ich nicht von denen von Jürgen
von der Lippe unterscheiden, was ich nicht weiter schlimm fand.
Der Schreibstil war – im
Gegensatz zu meiner sonstigen Lektüre – schon ein wenig gehobener
und die ein oder andere Glosse war nichts für Zwischendurch, denn
ich hatte in der Tat das eine oder andere nachschlagen müssen, weil
ich das Wort nicht kannte. Nun gut, Wortschatz nebenbei erweitert,
vielen Dank dafür.
Alles in Allem kann ich
das Buch selbstredend von-der-Lippe-Fans und solchen, die es werden
wollen, empfehlen, ebenso Leuten, die seine Art von Humor mögen und
einfach mal gepflegt lachen und sinnieren wollen, denn ein paar
Kapitel regen durchaus dazu an. Vielen Dank, lieber Jürgen, ich hab
mich köstlich amüsiert.