...oder Wenn man
noch überrascht wird
Nach einer
persönlich bedingten Leseflaute leg ich wieder los. Also...los
geht’s mit dem Buch „Von wegen Liebe“, auf dem der Film „Duff
– Hast du keine, bist du eine“ basiert. Und ich hab nach
Anschauen des Films das Buch dazu gelesen, weswegen das hier auch ein
bisschen vergleichend ist.
Bianca Piper ist ein
pupsnormaler Teenager an einer pupsnormalen Highschool mit vielleicht
nicht ganz so pupsnormalen Problemen, die jedoch auch nicht selten
sind.
Wes(ley) Rush ist
ein pupsnormaler Teenager an einer pupsnormalen Highschool und dem
absolut pupsnormalen Verhalten eines Kerls: Er ist 'ne
Samenschleuder.
Mein persönlicher
Eindruck: Warum ich dieses Mal weit weniger zur Charaktereinführung
bzw. zur eigenen Inhaltsangabe gesagt hab? Nun, da gibt’s einfach
nicht mehr zu sagen. Das Buch war meiner Ansicht nach absolut 0815
konstruiert und ich musste mich durchquälen. Den Film fand ich echt
gut und hatte mir gedacht 'Hmm, normalerweise sind ja Bücher immer
besser als der Film, dann les ich mal rein, es lag eh auf meinem
Vielleicht-SuB'. Aber ich war echt enttäuscht. Das Buch bediente echt
jedes Klischee, was es mitnehmen konnte, und hatte ich gedacht, dass
das Buch mehr Raum für die Duff*-Geschichte und den Umgang mit
sozialen Netzwerken und dem Internetgebrauch unter Jugendlichen hatte,
wurde ich eines Besseren belehrt.
Das Duff-Motiv
spielte quasi keine existente Rolle und wurde lediglich hier und da
erwähnt, ebenso wie der Gebrauch des Internets. Es wirkte schlichtweg
so, als ob die Autorin beim Schreiben bemerkt hatte 'Hups, ich muss ja
noch irgendwo DUFF reinquetschen, tu ich das mal schnell...ah, hier,
an die Stelle passt es gerade'. Bianca und Wes wohnten auch nicht
nebeneinander und waren nie Freunde. Ebenso waren die
Familienverhältnisse in Biancas Fall total umgekehrt und verzehrt,
die von Wes sind immerhin halbwegs identisch, wenngleich im Film
wesentlich anders und meiner Meinung nach besser auf die Geschichte
eingegangen wurde. Dort erlebte man die Probleme ein wenig mit, im Buch
wurde es noch weniger wirklich angeschnitten. Das einzig Positive, was
ich dem Buch dahingehend abgewinnen konnte, war, dass Wesley seinen
Pimmel aus den Weibern zieht Arsch hoch kriegte und
die Dinge mit seinen Eltern regeln wollte, im Buch kommt seine
Schwester Amy dazu.
Ansonsten lässt
sich zu dem Buch einfach nicht mehr sagen. Ich fand es echt schlecht,
weil es so ziemlich jedes Klischee einer Highschool-Geschichte
mitgeschleppt hatte. Vergleichend mit dem Film lässt sich jedoch
sagen, dass mir Tobi Toaster Tucker im Buch besser
gefallen hatte. Im Film war er ein typisches A..., was Bianca
trotz ihrer Wandlung dufft, im Buch jedoch war er irgendwie
wie ein schwuler bester Kumpel, obgleich nie erwähnt wurde,
dass er sich von seiner Freundin getrennt hatte. Typisch für
das 0815-Klischee nahm Tobi Toaster Wes' Platz kurz vor Ende des
Buches ein und er und Bianca merkten, dass es nicht das Wahre war. Die
Wandlungen im Buch, besonders die ganzen Emotionalen, liefen binnen
zwei Zeilen ab, also für meinen Geschmack viel zu schnell,
für Teenie-Hormone allerdings vielleicht genau richtig, Teenies sind
ja sooo launisch.
Am meisten hab ich
die Social-Network-Komponente vermisst. Ich LIEBTE das im Film!
Alles in Allem
bleibt mir lediglich eines zu sagen: Nicht jedes Buch ist besser als
seine filmische Umsetzung!
Eine Empfehlung kann
ich dieses Mal beim besten Willen nicht wirklich aussprechen. Selbst
wenn ich probiere, den Film außen vor zu lassen, kann mich das Buch
nicht überzeugen. Das Buch mag für Teenies oder für Leute, die
kein Problem mit 0815-Klischees haben, nett sein, aber für mich
nicht. Der Film ist eindeutig dem Buch vorzuziehen.
*Designated Ugly Fat
Friend, engl. für „Ausgewiesene hässliche, dicke Freundin“