Sonntag, 26. März 2017

Kari: Rezension zu "Sei mein Frosch"...

… oder Quak Quak

Vielen lieben Dank für 53 Follower! Ich hab euch ganz doll lieb!
Viele werden sich wundern, wieso ich weniger rezensiere. Das liegt unter anderem daran, dass ich von einigen genötigt gezwungen gebeten wurde, an einem Ausschreiben teilzunehmen. Dafür feile ich gerade an meinem ersten Thriller-Schnulz. Zum gegebenen Zeitpunkt werd ich Bescheid sagen
Da mich bereits Liebe mich, wer kann“ von der Autorin überzeugt hat, konnte ich nicht umher kommen, das zweite Buch ebenfalls zu lesen. Und ähnlich wie das erste Buch konnte mich auch das Zweite überzeugen, genauso wie Luna, weshalb die es euch vorstellen mag!

Viola Nienhaus, frischgebackene Anwältin für Familienrecht in einer großen, gemischten Kanzlei, hat einfach kein Glück mit Männern und Wohnungen. Statt den Frosch zu finden, der sich in ihren Traumprinzen verwandelt, findet sie regelmäßig die stinkenden Kröten im Teich der Welt. Dazu kommen die Schikanen ihres Arbeitgebers und die Arroganz Marotten ihrer Arbeitskollegen. Ist es denn so schwer, den Frosch zu finden, den man zum Traumprinzen küsst?

Mein persönlicher Eindruck: Wie bereits das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen hatte, war auch dieses lustig zu lesen und ich konnte es kaum aus der Hand legen. Ich fand es witzig, spritzig und unterhaltsam.
Wie beim ersten Teil gefiel mir die beste Freundin Hanna beinahe besser als die Protagonistin, aber ich fand Katka einen Ticken besser als Hanna. An Hanna mochte ich ihren hohen Männerverschleiß nur bedingt, gleichwohl er zu einem gewissen Teil zu ihrem Beruf als Journalistin gehört. Ich bin kein Fan von Charakteren, die einen hohen Partnerverschleiß haben, egal ob Frau oder Mann.
Allerdings scheine ich echt ein Händchen für Werbefutzies zu haben. Chris, ein Ex von Hanna, war Zeichner in einer Werbe-Agentur. Was hab ich bloß für ein Glück! *Ironie* Verfolgungswahn lässt grüßen. Ich mochte Chris nicht, nicht wirklich. Und das lag nicht an seinem Job, ehrlich nicht!
Besonders an Viola gefiel mir, dass sie in der Lage war, ihre eigenen Fehler einzugestehen und sie nicht auf andere abzuwälzen. Sie wusste, wo ihre Ziele waren, zumindest beruflich, und ging ihren Weg, außer, es waren Männer involviert. Mit denen hatte sie kein glückliches Händchen bewiesen. Ihre Eltern waren sympathisch und ihre Schwester war in Ordnung. Ihre WG-Mitbewohner waren komisch und die restlichen Charaktere waren okay.
Mein absoluter 'Hass'charakter war dieses Mal Violas Boss. Ich hab selten so einen Fatzken erlebt, mit Ausnahme meines Erzeugers vielleicht. Ihre Abhängigkeit hielt sie Gott sei Dank nicht davon ab, zu denken, was ich mir teilweise ebenso gedacht hatte: Arsch. Simpel und schlicht.
Und ebenfalls wie beim ersten Teil war mir das Ende etwas zu abrupt. Ich hätte mir an ein-zwei Stellen gerne ein paar mehr Details gewünscht, so blieb einiges nicht direkt offen, ungesagt. Ich bin zwar absolut gegen Bücher, die in die Länge gezogen sind, andererseits sollten einige Stellen nicht so kurz gefasst sein. Das einzig Positive, das ich dem abgewinnen konnte, war, dass ich als Leser die Stellen selbst füllen konnte und nicht alles vorgekaut bekam. Das stört mich bei so Endlos-Reihen meistens. An einem gewissen Punkt sollte es gut sein.
Zwei-drei kleinere Fehlerchen hatten sich eingeschlichen, dafür fand ich das Cover, die zwei Hunde mit den Frosch-Mützchen, richtig süß. Leider kamen keine Hunde in dem Buch vor, denn, sind wir mal ehrlich: Wahre Liebe gibt es nur von unserem Getiere. Ansonsten war es sehr gut zu lesen und der Schreibstil der Autorin war sehr angenehm.

Alles in Allem kann ich das Buch jedem empfehlen, der mehr von Julia Bähr lesen mag und leichte, lockere und witzige Kost für Zwischendurch mag. Wer jedoch Hunde oder Frösche erwartet, der wird enttäuscht sein.


https://www.amazon.de/Sei-mein-Frosch-Julia-B%C3%A4hr/dp/3442383242/

Sonntag, 12. März 2017

Kari: Rezension zu "Komm, ich erzähl dir eine Geschichte"...

… oder Die Sache mit dem Zirkuselefanten

Dieses Buch wurde mir von einem Freund eines Freundes wärmstens ans Herz gelegt und weil ich gerne Buchtipps bekomme, hab ich dieses Buch dazwischen geschmuggelt und gelesen. Was soll ich sagen? Ich bereute es nicht! Luna mochte das Buch zum Nachdenken ebenfalls und präsentiert es euch deshalb!
Wolki nervt euch übrigens auch gleich noch :P

Die obligatorische Inhaltsangabe fällt weg, da das Buch aus Geschichten, Gleichnissen, Fabeln, (Zen-)Weisheiten und Ähnlichen besteht, die der Therapeut der Dicke Jorge seinem Patienten Demian erzählt, um ihn zu 'therapieren'. Das Buch wird von besagten Demian erzählt und umfasst einen Teil seiner etwa 1 ½-jährigen Therapie.

Mein persönlicher Eindruck: Was kann ich sagen? Ich bereue es tatsächlich nicht, es gelesen zu haben, ähnlich wie den Roman „Sofies Welt“, der mir seinerzeits von meinem Exfreund empfohlen wurde und nahezu weltberühmt ist , zurecht, wie ich sagen muss! Jeder, der es kennt, weiß, wieso.
Grundsätzlich bin ich ja immer skeptisch, wenn ich Genre außerhalb meiner 'Komfort-Genres' lese, allerdings lehrte mich Jorge Bucay, dass diese Skepsis, zumindest bei ihm, absolut unangebracht war! Sein Buch war, bis auf wenige Ausnahmen, richtig gut und, wie versprochen, sehr leicht.
Ich muss jedoch gestehen, dass ich kurz davor war, dass Buch nach den ersten Seiten abzubrechen, weil Jorges erste Geschichte von einem an einem Pflock gebundenen Zirkuselefanten handelte und ich es partout nicht lesen kann, wenn Tiere gequält werden. Damit komm ich ganz schlecht klar und weine. Und ich denke, die meisten verstehen mich dahingehend. Nichtsdestotrotz wischte ich die Tränen fort und stimmte Jorges Aussage, die er mit dieser Geschichte zum Ausdruck bringen wollte, aus vollsten Herzen zu: Wir stehen uns aufgrund vergangener Tiefschläge oft selbst im Wege.
So toll ich die Art des Autors Psychaters fand, das komplizierte Fachblabla oder seine Lehren durch die vergleichenden Geschichten leicht verständlich herüberzubringen wie Jostein Gaarder in „Sofies Welt“, so sehr muss ich ihm manches Mal doch widersprechen bzw. ging ich mit einigen Aussagen nicht konform. Als Beispiel möchte ich seine Erklärung der drei Hauptströmungen im Therapie-Wesen anführen: Jeder Therapie-Ansatz hat, wie nahezu alles im Leben, logischerweise seine Vor- und Nachteile, es existiert keine perfekte Therapie, nur individuell anpassbare Ansätze, die bei dem einen oder anderen Problem hilfreicher sind/sein können als ein anderer. Für mich schließt aber der eine Ansatz den anderen nicht zwangsläufig aus, wie der Dicke Jorge erklärt hat. Meiner Meinung nach existiert auch für einen Psychotherapeuten, Psychater und anderen 'Seelenklempner' kein entweder/oder. Für mich kann ein Seelenklempner sowohl mit psychoanalytischen als auch mit behavioristischen oder gestalttherapeutischen Methoden arbeiten. Vielleicht galt diese Ansicht noch vor gut 20 Jahren, als das Buch erschien, oder wird so in Argentinien praktiziert, oder ich kenne lediglich omnipotente angehende Therapeuten, das weiß ich nicht, ändert jedoch nichts daran, dass meine Meinung diesbezüglich eine andere als Jorges ist/war.
Im Laufe des Buchs entwickelt sich der Leser mit Demian weiter und an ein-zwei Stellen war es erschreckend, wie genau der Dicke Jorge meine unausgesprochenen Fragen beantwortet hat und sie somit quasi hervorsehen konnte.
Der Schreibstil, respektive die Übersetzung waren angenehm, wenngleich der Text streckenweise esoterisch angehaucht war.

Alles in Allem kann ich das Buch jedem empfehlen, der, ähnlich wie bei „Sofies Welt“, einen ersten und insbesondere recht leicht erklärten Überblick über eine Psychotherapie haben möchte. Es dient keinesfalls zur Selbstdiagnose, sondern lediglich zu einer ersten Form der Selbstreflexion und/oder zum Nachdenken anregen.


Rezension zu "Rauklands Schwert"

Hallo, ihr Lieben :)
Wie versprochen, werde ich auch den dritten Teil von der "Raukland Trilogie" rezensieren. Leider hat es etwas gedauert, was aber definitiv nicht an dem Buch lag, sondern daran, dass ich für meine Prüfung gelernt habe (was nebenbei nichts gebracht hat, aber egal^^).
Wie auch beim zweiten Teil, solltet ihr diese Rezension nur auf eigene Verantwortung lesen, sie kann Spoiler enthalten!

Name: Rauklands Schwert

Seiten: 350 Seiten, Taschenbuch
Verlag:  Verlagshaus El Gato
Veröffentlichung: 03. Juni 2015
Link: https://www.amazon.de/Raukland-Trilogie-Rauklands-Jordis-Lank/dp/3943596435/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1489320472&sr=8-1&keywords=rauklands+schwert

~Das Buch~

Wie bei den anderen Teilen auch, zeigt das Cover im Hintergrund die Festung Fehdorn Ghan, vor der wieder Ronans Schwert abgebildet ist. Hinten sind erneut die kleinen, aber lustigen Vertipper von Jordis Lank, die ich aber dieses mal definitiv am Ende las, um mich nicht zu spoilern ;) Das hat sie zum Glück auch hinten vermerkt für die Menschen, die wie ich, manchmal die letzten Seiten aufschlagen. Hätte ich mich dort gespoilert, hätte ich mich wahrscheinlich selbst gehasst^^

~Inhalt~

Der dritte Teil setzt etwas später nach dem zweiten Teil an. Broghan ist König von Raukland, während Ronan mit Eila und Liam auf Lannoch ist und dort versucht, damit klar zu kommen, dass er gar nicht Azels Sohn ist. Diese Zeit wird jedoch unterbrochen als plötzlich raukländische Schiffe am Horizont erscheinen und die Lannocher sich mit Vorräten und Vieh in der Grotte verschanzen müssen. Die Raukländer haben keine wirkliche Chance, da die Lannocher ihnen in den Grotten weit überlegen sind und sie gar nicht an sie rankommen. Doch das brauchen sie auch nicht, denn als sie Ronan sagen, dass seine Schwester eine Gefangene von Broghan sei, ist der nicht zu halten sobald die Raukländer fort sind. Zurück in Raukland sieht er erst, was aus seinem Heimatland unter Broghans Herrschaft geworden ist und obwohl er sich erst raushalten will, entscheidet er sich dazu, etwas zu unternehmen...

~Meine Meinung~

Dieses Buch ist meiner Meinung nach sogar noch düsterer als die Anderen, aber genauso spannend, wenn nicht noch spannender. Es war aber auch traurig in manchen Momenten (ich empfehle euch Taschentücher! :'() und manchmal wollte man die Charaktere schlagen, weil sie so stur sind. Natürlich kann man sich gut, in sie hereinversetzen, vor allem in Ronans Fall, aber trotzdem hatte man das Gefühl, es wäre besser, wenn er, wie Kiara, es einfach hinnahm. Aber so ist Ronan nun mal nicht ;)
Ich fand es vor allem interessant zu lesen, wie Ronan einen Aufstand aus Bauern aufstellen konnte, die alle dazu bereit waren, für ihr Land zu kämpfen. Was so eine Menge Leute erreichen kann, zeigt uns, dass es sich lohnt, zusammen zu halten und für seine Sache einzustehen.
Das Ende hat mich tatsächlich sehr überrascht, da ich mit etwas Anderem gerechnet hatte, aber es war eine positive Überraschung, die ich mir insgeheim doch gewünscht habe :) Hierzu will ich natürlich nicht näher ins Detail gehen, um euch die Überraschung nicht zu nehmen ;)
Schade fand ich es nur, dass man Shea nicht näher kennenlernen konnte. Man wusste eigentlich nur das, was Zhodan über sie erzählt hat.
Zhodan ist ein Charakter, der mir wirklich ans Herz gewachsen ist, obwohl er immer so verdammt stur ist, wie Ronan auch. Aber auch Hannah und Ronan gehören zu meinen Lieblingen und ich könnte wirklich nicht sagen, wen ich lieber habe^^ Sie haben sich alle über die Zeit sehr zum Positive entwickelt und aus ihren Fehler gelernt, wodurch sie jetzt Raukland besser schützen als je zuvor.
Ich bin froh für Raukland, dass sie ihre eigenen Ketten durchreißen konnten und ich schätze, es wird dem Land jetzt besser gehen.
Ich kann diese Reihe nur jedem ans Herz legen, der sich für solche Thematiken und für das Genre interessiert. Jeder, der die ersten zwei Teile gelesen hat, wird sich eh nicht darum herum kommen können, auch das epische Finale zu lesen!
Alles, hat sich am Ende sehr gut zusammengefügt und ich bin froh, dass ich diese Buchreihen kennenlernen durfte :) Ein bisschen traurig bin ich tatsächlich, dass sie nun vorbei ist, aber ich glaube, das geht mir nach jedem Buch so ;)
Ich hoffe, ich konnte euch die Reihe etwas ans Herz legen und ich hoffe sie gefällt euch, ebenso wie mir :)

Liebe Grüße
Eure Wolkensprung ❤

Rezension zu Rauklands Sohn: https://crazybuchbummler.blogspot.de/2017/02/rezension-zu-rauklands-sohn.html
Rezension zu Rauklands Blut: https://crazybuchbummler.blogspot.de/2017/02/rezension-zu-rauklands-blut.html

Samstag, 11. März 2017

"Wort zum Sonntag"-Aktion von Gedanken-Vielfalt

Der perfekte Urlaub

Die liebe Steffi von Gedanken-Vielfalt nötigte bat mich, einen Artikel zu ihrem „Wort zum Sonntag“ zu verfassen, dem ich natürlich wenngleich sehr verspätet, nachkomme. Ihr kennt das ja, ne? Die Zeit vergeht wie im Fluge und ehe man sich's versieht ist die Woche wieder herum. Mäh!
Dieses Mal verfasse ich den Beitrag alleine, da mich keiner mag :-( Thema ist „Urlaub“.

Der perfekte Urlaub...ich finde es schwer, den für mich perfekten Urlaub zu definieren. Mein Erzeuger sorgte dafür, dass ich trotz wenig Geld, was er mir auch noch klaute, viel sehen und erleben konnte. Andererseits sorgte das knappe Budget oft dafür, dass wir Aktivitäten abseits der touristischen Möglichkeiten unternahmen. Das lag mitunter daran, dass mein Erzeuger selbst in seiner Jugend viel unternahm, ebenfalls mit knappen Budget und guten Freunden.
So kam es, dass ich meinen 14. Geburtstag in Marrakech in einem marokk. Bordell und einem auf 2000 Meter Höhe liegenden, kleinen Berberdorf mitten im Hohen Atlas verbrachte, das weder fließend Wasser noch Strom hat, abgesehen von einer Flussquelle in einem kleinen Tal und einem Dorfbusch. An einem anderen Tag genossen wir typisch touristische Besichtigungen der Cîterne Portugaise in El Jadida mit einem Abstecher zu einem marokk. McDonald's. Aber das Allerbeste war die allmorgendliche Aussicht, sobald ich auf die Terasse unseres Ferienhäuschens heraustrat: Atlantisches Ozeanwasser, naturbelassener Sandstrand und ein traumhafter Sonnenaufgang. Ein Freund meines Erzeugers war in ein kleines, wirklich kleines Minidörfchen südlich von El Jadida an der atlantischen Küste ausgewandert, um dort seine Rente zu genießen. Diesen besuchten wir.
Solche Hybrid-Urlaube, wie ich sie gerne nenne, sind für mich der optimale Urlaub. Eine Mischung aus Improvisation und Planung.

Ein weiteres Beispiel ist ein Urlaub in La Carihuela, Andalusien, der 2. Heimat meines Erzeugers. An einem Tag nahmen wir an einer kompletten Führung durch Granada und insbesondere der Alhambra teil, am anderen Tag fuhren wir mit einer einheimischen Buslinie in einem 'Reisebus' nach La Linea, um zu Fuß nach Gibraltar zu latschen und uns ohne den 'Zwang' durch einen Führer oder Ähnlichen das britische Überseegebiet im eigenen Tempo und Reihenfolge anzuschauen. Weder mein Erzeuger noch ich sprachen ausreichend Spanisch oder Englisch oder sonst was, aber mit Händen und Füßen kann man sich sehr gut unterhalten. ZOBs sind leicht zu finden und mit ein bisschen Glück kommt man genau da hin, wo man hin will. Genauso handhabten wir es mit der wunderschönen Stadt Mijas.
Unvergessen sind meine allmorgendlichen Touren auf Mallorca, direkt nach dem Frühstück, in eine einheimische Bodega, um phänomenalen Kartoffelsalat von Mama und eine kleine Flasche San Miguel zu genießen, teilweise ganz alleine. Der Inhaber kannte mich ja ^^ Mit der Straßenbahn fuhr ich durch eine bezaubernde Landschaft ein paar Dörfer weiter, um mir den Kartoffelsalat einzuverleiben. An einem Morgen kam mein Erzeuger völlig entgeistert an und ich saß grinsend und fröhlich futternd in der Bodega, verstand kein Wort und kommunizierte irgendwie mit dem Inhaber, dessen Mutter überglücklich war, dass ich als deutsche Touristin ihren Salat in höchsten Tönen lobte. Selbstverständlich hatte ich der dt. Rezeptionistin unseres Hotels Bescheid gegeben, wo ich war, damit sie es meinem Erzeuger mitteilen konnte.

Heimische Urlaube verliefen nach einem ähnlichen Konzept. Carolinensiel, Hamburg, Berlin, Bad Schandau, Biblis...fast immer besuchten wir mit dem Auto Freunde meines Erzeugers und fast immer mischten wir touristisches Sightseeing mit selbst geplanten Tagestouren. 'Shoppen' in Polen, der berühmte Rosengarten in Pinneberg, der Zoo in Berlin, eine Tour durch Prag, Dresdens Zitadelle und eine HopOn-HopOff-Tour...

Völlig ruhige Tage sind absolut nichts für mich. Ich konnte mich noch nie einfach an den Pool/Strand/... legen, ein Buch lesen und mich sonnen. Einen halben Tag im Hotel/Hotelnähe war okay, abends mal 1-2 Stunden TV schauen, das war's. Wenn ich im Urlaub woanders bin, treibt mich meine Neugierde, nicht einmal die Sprache kann das verhindern. Wenn ich zwei Sachen für mein Leben gelernt hab, dann, dass man eigentlich nicht die Sprache sprechen muss, um sich mit Händen, Füßen und einem Lächeln zu verständigen, und dass der Satz „Wo ein Wille ist, da ist ein Weg“ definitiv zutrifft, wenn man wirklich WILL.

Allerdings verzichte ich mittlerweile lieber auf Flugzeuge, zu denen mich mein Erzeuger, als ich jünger war, zwang. Ich leide seit je her an Höhenangst und er pflanzte mir eine Flugangst dazu, weil er mich zwang, am Fenster zu sitzen, sich über mich lustig machte und mir Angst machte, indem er Sachen sagte wie Siehst du, wie die Tragfläche wackelt? Gleich fällt die ab!“ oder „Hast du das Wackeln gespürt? Das war eine Niete, die herausfiel, gleich stürzen wir ab!“. Er fand es irre lustig, sich über mich lustig zu machen, sobald ich panisch wurde und weinte, und ich war zu jung und zu sehr verängstigt, um rational zu wissen, dass das Quatsch war, was er laberte. Und das sorgte dafür, dass ich neben der Höhen- auch Flugangst hab und lieber mit dem Zug verreise, wobei ich wirklich gern mal wieder nach Spanien möchte...