Dienstag, 26. Mai 2015

Kari: Rezension zu "Chocolate Brown & Leather Whips"...

...oder Endlich mal ein Kerl, der verprügelt wird

Soooo, ich hab laaaange mit mir gerungen, ob ich diese Fanfiktion auf Englisch lesen soll. Warum? Weil mein Englisch bekanntermaßen nicht das Allerbeste ist. Nichtsdestotrotz hab ich mich doch durchgequält und möchte diese knapp 340.000 Wörter lange Geschichte rezensieren.

Edward, seines Zeichen Bummelstudent und männliche Hure, widersetzt sich für sein Leben gerne jedem, der ihm auch nur im Geringsten etwas vorschreiben will: Seinem Vater, seinen Lehrern und den Frauen. Stattdessen bummelt er, spielt mit den Frauen und verteilt seine Liebesgladiatoren munter in der Welt. So weit, so gut.
Sein faules tugendhaftes Leben ändert sich schlagartig, als sein Kumpel Emmett ihm im Café SEINE Traumfrau präsentiert, im wahrsten Sinne des Wortes: Schokoladenbraune Augen, sinnliche Lippen, Kurven an den richtigen Stellen...und sie erteilt ihm eine Abfuhr, die sein Leben fundamental und nachhaltig verändert. Die erste Frau, die ihn abweist und ihn wie einen dummen Schuljungen stehen lässt - okay, zugegeben, er IST ein Schuljunge, immerhin "geht er noch zur Schule", er studiert - weckt in ihm Ehrgeiz und er stalkt verfolgt diese Dame. Er lauert wartet immer zur selben Zeit in besagten Café darauf, nur, um sie in ein ein paar Sekunden andauerndes Gespräch zu verwickeln. Zu seiner Freude Schande verweigert ihm sein Gehänge auch noch den Dienst und er serviert all seine Frauen ab. Schließlich will er auf Gedeih und Verderb mit dieser Frau schlafen und sein Mini-Hirn soll volle Power haben.
Eines Tages, er lauert wartet vergebens auf seine Angebetete, soll er seine kleinen Brüder - zwei total süße 5-jährige Zwillinge - von der Vorschule abholen. Widerwillig, um seiner Mom einen Gefallen zu tun, spielt er den Chauffeur, ohne zu wissen, dass es der beste Tag seines Lebens sein soll, denn: Er trifft seine Traumfrau! Und wieder erteilt sie ihm mehrmals eine Abfuhr, was dezent an seinem Ego kratzt. Er lässt sich volllaufen, zieht mit seinen Kumpel um die Häuser und findet einen Flyer zu "Dante's Dungeon - Mistress Marie". Mit diesem Flyer sollte sich sein Leben endgültig und unverückbar ändern - ein Pferd und einen Keuschheitsgürtel inbegriffen ;-)

Mein persönlicher Eindruck: Woow, endlich wird der Kerl verprügelt erzogen! Es gibt so verdammt viele BDSM-Storys, in denen fast IMMER der Mann den dominanten Part spielt. Das natürlich auch die Mistress noch zu lernen und zu reifen hat, ist Grundvoraussetzung. Ich suche seit einer kleinen Ewigkeit MaleSub-Storys mit Hetero-Pärchen, einfach, weil ich viel zu viele FemSub gelesen habe, obwohl es sehr viel mehr MaleSubs und Dominas gibt, wie der 'Buchmarkt' scheinbar suggeriert. Ich will jetzt keine Diskussion über SM vom Zaun brechen, denn jeder trifft die Entscheidung, diesem Lebensstil zu folgen oder nicht, für sich, trotzdem war es irrsinnig interessant, Edwards Gedanken, von denen es eine Menge gab, zu folgen und seine Entwicklung mitzuerleben. Ich konnte mich nur schwer losreißen, wenn ich eigentlich was anderes tun sollte. Vom Macher und selbstbewussten Frauenverschlinger zum kleinen Jungen, der mit Hilfe seiner Mistress zurück auf den 'richtigen' Weg seines Lebens findet und der wird, der er immer sein wollte.
Mistress Marie durchlief durch den penetranten Kerl, der alles tun würde, um seiner Göttin ein Date aus den Rippen zu leiern, ebenfalls eine sehr interessante Entwicklung. Auf der einen Seite war es äußerst amüsant, zu beobachten, wie Edward beinahe hilflos vom Regen in die Traufe stolperte und mit lediglich dem Hauch einer Vorstellung mit seiner Mistress arbeitete, andererseits war es an einigen Stellen doch sehr traurig, lesen zu müssen, welche Hürden sie bewältigen mussten, alle beide. Denn, wie erwähnt, kämpfte auch Bella mit ihren Dämonen aus der Vergangenheit und diese ließen sie die Beziehung zu ihrem Sub nicht so genießen, wie sie es sollte.
Alles in Allem hat sich meine anfängliche Begeisterung, endlich mal eine MaleSub/FemDom-Story zu lesen, in reges Interesse verwandelt. Der Schreibstil: Nun gut, den kann ich nicht beurteilen. Ich bin nicht sehr gut in Englisch und musste sehr vieles nachschlagen. Nicht mal so sehr die ganzen 'Fachtermini' aus dem SM, denn diese kannte ich bereits und das Meiste konnte ich mir aus dem Kontext erschließen. Aber dass ich so viel verstand, lässt mich glatt vermuten, dass die Sprache recht leicht gehalten ist. Keine Ahnung. Trotz der sprachlichen Barriere war die Geschichte für mich so faszinierend, dass ich meinen eReader kaum aus der Hand legen konnte, weil ich ENDLICH wissen wollte, wie es weitergeht.

Wollt ihr mehr erfahren? Dann klickt rein, ich kann sie euch nur wärmstens empfehlen, ehrlich. Schade, dass die Übersetzung abgebrochen und niemals fortgesetzt wird. Vielleicht hat ja jemand - selbstverständlich in Rücksprache mit der Original-Autorin Krazyk85 - Lust, diese echt tolle Fanfic zu übersetzen?